Aus der Geschichte des Kirchenchores „Cäcilia“ Saarburg zum 175 jährigen Bestehen

„Der Pastor und Sendscheffen der Pfarrey Saarburg versammelt um den männlichen und weiblichen Chor zu organisieren und die lang vermisste Ordnung herzustellen. In Erwägung, daß ein gut geführter Chor zur Verherrlichung der Majestät Gottes, zur Auferbauung des christlichen Volkes und zur Ehre der Pfarrey sehr vieles beiträgt, haben beschlossen und beschließen wie folgt:…“

 

So beginnt die Urkunde vom 1.Juli 1814 mit ihren 13 Punkten. Das Jubiläum, das der Chor in diesem Jahr feiern kann, geht zurück auf dieses „Chorregister der Pfarrey Saarburg“.

Damals fand unter dem Pfarrer Petrus Reget eine Neugründung eines bereits vorhandenen Chores statt. In der Urkunde heißt es unter 2tens: für dießmal werden mit Ausschluß aller anderen zu Chorsängern genannt die Herren: Damian Guckeisen, Fredh. Klein, Wilhelm Bausch, Theodor Haupt, Nikolae Lion, Jakob Reden, Johann Orth, Heinrich Weiersbach, Michel Figth, Fredeh. Guckeisen, Peter Moper, Wendelin Becking. Zu Chorsängerinnen die Jungfrauen: Catharina Henricy, Maria Josepha Heutger, Helena Salm, Helena Madert, Maria Bier, Eva Albert, Magda Funk, Margret Delhome, Elisabeth Lehmann, Antonett Nilles, Elisabeth Heutger, Anton Reden. Zuvor aber etwas von der noch älteren Geschichte. Die älteste Urkunde, die das Singen erwähnt, datiert vom 17.März 1482 Erzbischof Joh. von Trier (1464 lässt er sich auf dem Schloße zu Saarburg die bischöfliche Weihe erteilen) bestätigt die von Priestern, Klerikern und Laien in der Stadt Saarburg gestiftete (Sakraments-) Bruderschaft, deren Mitglieder an den Quatembertagen sich versammeln zum Singen der Totenvigil und zu Messen in der Kirche zu Saarburg. Es war üblich, dass die Lehrer nebenamtlich den Dienst als Chorleiter, Cantor und Küster versahen, die noch vorhandenen Rechnungen und Protokollbücher der Pfarrarchivs geben uns Aufschluß.

Ab 1518 heißt es schon „ dem Scholmeister Freitags singen“. 1555 errichtete der Schultheis Marquard Quecken eine Stiftung für das Singen des Tenebreae an allen Freitagen 15alb: 6Pfg. Im Jahre 1682 erscheint eine Ausgabe von 12Albus: Den jungen Döchtern wegen des Singens. 1695: Den Chorsängern dieß Jahr wegen des Singens gegeben 4 Thaler, 12 Groschen. Das Vorhandensein eines gemischten Chores ist aus den Rechnungen von 1749-1754-1758 ersichtlich: den Chorsängern und Jungfrauen das Jahr 1 Rth. 18 Alb.

Mit in diese Geschichte ist nun auch einzuflechten der Orgelbau in St. Laurentius. Ein erster Punkt berichtet über die Sitzung des Send (Kirchenvorstand) vom 23.02.1739 über den Kauf einer gebrauchten Orgel aus der St. Laurentius Kirche in Trier. Es gereichte dies zur Ehre Gottes  und zur Erleichterung des Chores. Das Jahr 1777 verzeichnet ein besonderes Ereignis durch den Neubau einer Orgel, der in allen Einzelheiten im Sendprotokoll niedergeschrieben ist. Herr Molitor aus Trier erstellt ein Werk mit 14 Registern, 2 Manualen und Pedal, das  derselbe auf seine Kosten in Trier ins Schiff zu bringen hat, jedoch aus Mitteln der Kirche hinauf geführt wird bis auf den Platz in der Kirche. Die Gesamtkosten betrugen 740 Rth. Meister Martin Irsch von Saarburg erhält für Vergolden und Firnissen der Orgel 52 Thaler, 36 Groschen ohne Material. Dieses Werk wurde 1858 mit der Chorbrüstung für 300 Thaler nach Freudenburg verkauft und ist noch erhalten.

In demselben Jahre wird auch erstmalig ein Organist angestellt. Reineri Jost erhält für seine Dienste die Orgel zu schlagen jährlich 50 Rth, 1 Malter Korn und 1 Fass Weizen. Von 1786-1815 ist Nikolaus Josten Organist, 1826 Josef Müller, 1830 Apotheker Herbrand, 1842 Lehrer Oberhoffer.

 

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